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Wer hat an der Uhr gedreht?

Am 31.Oktober war es wieder einmal so weit, wir durften alle eine Stunde länger schlafen. Vor allem Menschen, die am Vortag lange gefeiert haben oder trotz Wochenende morgens früh raus müssen, dürfte das – zumindest für einen Tag – Freude gebracht haben. Das Problem daran: Es wird auch eine Stunde früher dunkel. Doch woher kommt die Zeitumstellung eigentlich? Welchen Sinn hat sie? Und haben wir nicht eigentlich dafür gestimmt sie auf EU-Ebene abzuschaffen?

U(h)rsprung aus längst vergangenen Zeiten
Der Sache ist auf das Jahr 1916 zurückzuführen. Das Deutsche Reich sowie Österreich – Ungarn führten die Sommerzeit ein. Plan war es, mehr Sonnenlicht nutzen zu können, um so die im Krieg wertvolle Energie zu sparen. Um sich diesen Nutzen nicht entgehen zu lassen, führten zahlreiche andere europäische Länder, darunter auch Kriegsgegner, diese Zeitumstellung ein.
Naja und dann gab es ein ziemliches hin und her zwischen Sommer- und Winterzeit. Jedes Land regelte es auf ganz individuelle Art und Weise. Manche wechselten zwischen Sommer und Winter Zeit, andere drehten an der Uhr nicht nur um eine, sondern gleich um zwei Stunden! Wieder andere Länder testeten die Zeitumstellung über zwei Monate, nur um sie dann wieder abzuschaffen. Also ein ganz schönes Durcheinander!
Ordnung brachte die EU im Jahr 1996: Die Mitgliedsstaaten einigten sich auf eine einheitliche Zeitumstellung am letzten Sonntag im März um 2:00 Uhr bis zum letzten Sonntag im Oktober um 3:00 Uhr.

Sinnvoll oder doch nicht?
Warum wir an der Uhr drehen wissen wir jetzt. Aber erfüllt es auch seinen erhofften nutzen? Diese Frage beantwortet das Umweltbundesamt ziemlich klar mit Nein! Zwar nutzen wir mehr Tageslicht, doch wird der Energiebedarf auch erhöht, da wir morgens früher mit dem heizen unserer Wohnung beginnen. Quasi eine Nullnummer!

Bei Risiken und Nebenwirkungen…
Fassen wir bis hier einmal zusammen: Die Zeitumstellung kommt aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts, hat nach einem zu Beginn holprigen Weg eine europäische Einheit gefunden, bringt uns jedoch unterm Strich nichts. Aber das ist nicht das Ende der Geschichte! So bringt sie uns nicht nur nichts, sie gefährdet uns auch. Insbesondere Kinder und ältere Menschen leiden unter den Folgen der Umstellung. So wird speziell diese Personengruppe, teilweise aber auch andere Menschen, einige Tage oder Wochen von Müdigkeit und Konzentrationsschwäche begleitet. Auch steigt das Risiko von Unfällen. Das liegt vor allem daran, dass es von einem Tag auf den anderen im Feierabendverkehr dunkel ist. Der Autofahrer hat also keine Zeit sich an die Dunkelheit zu gewöhnen.  Und so mancher Fahrradfahrer hat noch nicht mal ein Licht dabei.

Zeit wird es
All das weiß die EU. Und daher wurde nach einer europaweiten Meinungsumfrage sowie einer Abstimmung im EU Parlament die Zeitumstellung eigentlich wieder abgeschafft. Eigentlich – das Wörtchen verheißt in der Regel nichts Gutes. Denn es herrscht noch große Uneinigkeit, wie das neue einheitliche System aussehen soll. Sommer- oder doch lieber Winterzeit?  Und so könnte es gut sein, dass wir weiter an unseren Uhren drehen. Mal vor und dann wieder zurück. Eben solange bis sich unsere Politiker auf ihre u(h)reigenen Aufgaben besinnen und dann doch mal eine Entscheidung im Sinne der Bevölkerung und deren Gesundheit treffen. Zeit wird’s!

 

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1 Comment

  1. […] es nun schneit oder nicht, die nächsten Monate werden kalt. Die Tage werden immer kürzer und die Sonne, die zeigt sich kaum noch. Um so wichtiger, dass wir uns in dieser Zeit wärmen. Und […]

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