Kaffee. Das etwas schrille Geräusch des Mahlwerks, dass die Kaffeebohnen zu Pulver verwandelt, der damit freigesetzte Geruch und das dumpfe Brummen der Maschine, wenn das ersehnte Heißgetränk in die Tasse läuft löst bei mir – als Koffeinjunkie – sofort ein Hochgefühl aus. Und während ich mir meinen dritten und damit letzten Espresso in die dickwandige und vorgewärmte Tasse tröpfeln lasse, überkommt mich die Neugierde. Da muss doch noch mehr sein! Es kann doch nicht sein, dass Kaffee bei Espresso, Cappuccino, Latte Macchiato oder dem klassischen Filterkaffee aufhört. Im Universum des Kaffees muss es doch noch so viel mehr zu entdecken geben? Und so ging ich auf die Suche und darf euch heute eine kleine Übersicht der verschiedensten Arten des kleinen oder großen Kaffeegenusses vorstellen.
Die Klassiker:
Altbewährt, doch nicht zu unterschätzen: Der Espresso. Es reichen hier 20-30ml, die mit dem richtigen Druck – am besten durch eine Siebträgermaschine – gepresst werden und voilà, fertig ist die kleinen Koffeinbombe.
Das ganze in zweifacher Ausführung in einer größeren Tasse nennt sich dann Doppio. Wer mehr Flüssigkeit, aber keine doppelte Koffeinpower mehr will, der entscheidet sich für den Lungo. Dabei wird der Espresso einfach ein bisschen verlängert. Also gleiche Kaffeepulvermenge, aber mehr Flüssigkeit. Das Gegenstück zum verlängerten Espresso ist – wer hätte es gedacht – der Verkürzte. Beim Ristretto dreht man den Spieß einfach um und verwendet wieder die gleiche Kaffeepulvermenge für einen Espresso, aber nur die Hälfte an Wasser.
Ok, genug Espresso Varianten, da gibt es ja noch so viel mehr!
Auch in jedem guten Café vorzufinden ist der Filterkaffee oder Cafe Americano. Bei ersterem wird die Zubereitung einer Filterkaffeemaschine überlassen, beim Americano wird ein Espresso mit heißem Wasser aufgegossen. Ich persönlich schmecke da aber keinen großen Unterschied.
Ach so und die ganzen Milchkaffee Klassiker? Keine Sorge, die kommen jetzt auch: Da gäbe es den Cappuccino und seine Brüder Wiener Melange, Franziskaner und Flat White.
Beim Cappuccino kommt ein Espresso in eine Cappuccino Tasse, dieser wird dann mit aufgeschäumter Milch (ungefähr 60ml) aufgegossen. Ein richtig guter Barista macht hierbei noch ein Milchschaumherz oder andere Formen mit dem Schaum auf den Cappuccino.
So, und was ist die Wiener Melange? Machen wir es einfach. Darunter versteht man eine Kaffee-Milch-Mischung im Verhältnis 50 zu 50. Am Ende kommt noch ein bisschen Milchschaum oben drauf und fertig ist die österreichische Spezialität. Um das Getränk in einen Franziskaner umzuwandeln, krönen wir das Ganze mit ein bisschen Schlagsahne. Und was war mit dem Flat White? Kurzum einfach ein Cappuccino mit nur ganz leicht geschäumter Milch.
Ok, zugegeben das Kontingent der Klassiker ist beliebig verlängerbar und einige vermissen bestimmt ihren Latte Macchiato, den heißgeliebten Espresso Macchiato oder den Caffè mocha. Doch lasst uns über die Besonderheiten sprechen. Schon mal von einem Bulletproof Coffee dem Red Eye oder Ca Phe Trung gehört?
Jetzt wird’s stark!
Für das Red Eye benötigst du eine Tasse Filterkaffee und gibst einen Espresso dazu – und fertig ist er. Das lässt sich übrigens auch mit zwei (Black Eye) und für ganz besonders Müde auch mit drei Espressi (Dead Eye) machen. Wer also das nächste Mal seine Hausarbeit nachts fertig schreiben muss, kann sich ja überlege, ob er diese Koffeinbomben ausprobieren möchte.
Fett und gesund?
Der Bulletproof Coffee ist mal was anderes! Man nehme eine Tasse Kaffee und gebe zwei Esslöffel Butter und die gleiche Menge MCT-Öl* hinzu. Das Ganze mit einem Mixer vermischen und fertig ist er. Und was soll diese spezielle Kaffeeart jetzt bringen? In erster Linie soll der Kaffee die Leistung steigern und die Ausdauerkraft erhöhen. Durch den hohen Fettanteil soll der Körper nämlich lange mit Energie versorgt werden und somit viel Power haben. Dem MCT-Öl wird zusätzlich nachgesagt es wäre antibakteriell und antiviral. Also doppelt gut.
* MCT (MCT = medium chain triglycerides) sind Fette mit Fettsäuren mittlerer Kettenlänge
Traditionell Vietnamesisch:
Der Ca Phe Trung ist ein – Achtung – Eierkaffee. Ja genau, richtig gehört und du hast wahrscheinlich alle Zutaten daheim, um dieses Geschmackserlebnis auszuprobieren. Also los! Man nehme einen Espresso vermische ihn mit zwei Eigelb und drei Esslöffel Zucker und gebe am Ende noch einen Espresso oben drauf. Fertig!
Wie du siehst, gibt es unzählige Arten Kaffee zu trinken und die hier angesprochenen sind nur ein Bruchteil von dem, was es da draußen im Kaffeeuniversum noch gibt. Ich bleibe weiter gespannt und entdecke gerne weiter Neues.