Melody – Roman von Martin Suter

Großartig! Für mich der beste Suter-Roman bisher – und die anderen waren ja auch nicht gerade schlecht. Fantastisch, wie es der Autor versteht Gefühl und Spannung miteinander zu verbinden.

Eine zunächst rührselige Geschichte wird immer mehr zur Frage „was ist Wahrheit – und was ist die Wahrheit in dieser Geschichte?“ Alle Protagonisten scheinen auf der Suche danach zu sein. Doch ebenso inkonsequent interpretieren alle die Realität auf ihre Weise, legen sie so aus, wie es ihnen passt – die einen mehr, die anderen weniger. Auch die Frage, wer ist eigentlich Opfer und wer ist Täter, relativiert sich dadurch im Laufe des Romans.

Das alles ist aber wunderbar leicht zu lesen. Die Geschichte fließt nur so dahin, dass man sich trotz der psychologischen und philosophischen Fragen, die das Buch aufwirft, hervorragend unterhalten fühlt. Der Roman hat also einen Fluss, der einen mitreißt, die Geschichte eine Dynamik, bei der es schwerfällt das Buch wieder aus der Hand zu legen.

Ein Martin Suter auf dem Höhepunkt seines Schaffens? Hoffentlich nicht, denn von solchen Geschichten darf es gerne noch mehr geben in Zukunft.

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Martin Suter – Melody

Melody – der neue Roman von Martin Suter

Inhalt: In einer Villa am Zürichberg wohnt Alt-Nationalrat Dr. Stotz, umgeben von Porträts einer jungen Frau. Melody war einst seine Verlobte, doch kurz vor der Hochzeit – vor über 40 Jahren – ist sie verschwunden. Bis heute kommt Stotz nicht darüber hinweg. Davon erzählt er dem jungen Tom Elmer, der seinen Nachlass ordnen soll. Nach und nach stellt sich Tom die Frage, ob sein Chef wirklich ist, wer er vorgibt zu sein. Zusammen mit Stotz’ Großnichte Laura beginnt er, Nachforschungen zu betreiben, die an ferne Orte führen – und in eine Vergangenheit, wo Wahrheit und Fiktion gefährlich nahe beieinanderliegen.