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Gardasee aus der Vogelperspektive

Bergwanderung am Monte Baldo mit gigantischer Aussicht

„Wer den Gardasee noch nicht vom Monte Altissimo aus gesehen hat, der hat den Lago noch nicht wirklich gesehen.“ Das ist vielleicht etwas überspitzt formuliert, doch am Ende haben mir alle meine Bergfreunde recht gegeben: der Monte Altissimo ist ein Muss für alle Liebhaber dieses wunderbaren Sees am Südrand der Alpen.

Der Lago di Garda gehört nicht umsonst zu den beliebtesten Zielen der bayerischen Urlauber. Kann man hier doch Baden, Kultur und Bergsport wunderbar miteinander verbinden. Wer das in den kommenden Sommerferien einmal ausprobieren möchte, dem sei diese einfache Bergwanderung wärmstens empfohlen. Sie ist kurz, landschaftlich sehr reizvoll, sie bietet einmalig schöne Ausblicke und noch dazu eine Hütte am Gipfel zum Genießen auf italienische Art. Aus diesen Gründen ist die Wanderung zum Monte Altissimo auch eine ideale Familienunternehmung. Für die Kinder gibt es außerdem einen Spielplatz neben der Hütte mit einer tollen Seilrutsche. Da geht echt die Post ab!

Auch wir haben die Tour zum Monte Altissimo mit der ganzen Familie unternommen und alle – Eltern und Kinder – waren rundum begeistert. Es war Anfang September, eine gute Zeit für eine Bergwanderung am Gardasee, denn die Luft ist nicht mehr so schwül-warm und gewittrig, die Sicht daher meist viel besser als im Hochsommer. Dennoch herrschten unten am See mit 30 Grad noch optimale Badetemperaturen, während wir bei unserer Rast oben auf 2000 Meter schon froh waren über eine Jacke. Ein angenehmes Klima also zum Wandern!

Der Monte Altissimo, unser Ziel, ist ein ungeheuer aussichtsreicher Gipfel im Norden des Monte Baldo-Kammes. Der Monte Baldo ist ein sogenannter Nunatak. Das heißt, er ist ein Berg, der während der Eiszeit aus der Gletschermasse herausragte. Dies ist der Grund, warum sich an diesem Bergkamm so viele urtümliche, teilweise einzigartige Pflanzen ansiedeln konnten, sie haben hier die Eiszeit überlebt. Das Gebiet ist ein wahres Paradies für Blumenfreunde.

In eineinhalb Stunden wandert man über abwechslungsreiches Gelände hinauf zur riesigen, flachen Gipfelkuppe. Wer hier einen klaren Tag erwischt, wird überwältigt sein vom Panorama: nicht nur, dass einem fast der ganze Gardasee zu Füßen liegt, auch die Berg-Riesen des Trentino schinden im Hintergrund mächtig Eindruck!

Auch wenn die Tour nicht besonders anstrengend ist, eine Rast am Rifugio Altissimo Damiano Chiesa darf man sich nicht entgehen lassen. Hier wird die Polenta noch vor den Augen der Wanderer in einem großen Topf über dem Holzofen angerührt. Mit Schwammerln oder Gulasch ein Hochgenuss. Aber natürlich schmecken auch die Pasta und der Wein. Da macht sich schnell das italienische Lebensgefühl breit und man könnte lange sitzen bleiben bei seinem Roten und in dieser Stimmung schwelgen. Der Monte Altissimo ist also in jeder Hinsicht eine Genusstour. 

Und um von einer Sache einen wirklich guten Gesamteindruck zu bekommen, sollte man öfter einmal die Perspektive wechseln. Das ist im Alltag so, aber auch im Urlaub am Gardasee.

Anfahrt: Bei Nago fährt man in den Ort ein und folgt immer dem Schild „Strada del Monte Baldo“. Beim Bildstock „San Giuseppe“ geradeaus weiter. Bei der bald querführenden Straße links die Monte Baldo-Straße in vielen Kehren (ca. 14 km) empor bis zum Ende der öffentlichen Straße. Achtung, nur beschränkte Parkmöglichkeiten am Rand der engen Bergstraße.

Ausgangspunkt: Oberhalb der „Prati di Nago“ am Ende der öffentlich befahrbaren Straße auf ca. 1470 m

Route: Man folgt dem Schild zum Rifugio Altissimo und kürzt auf einem schottrigen Steig durch den Wald die Forststraße ab. Beim Wegweiser am freien Wiesenrücken geht es rechts (Südwesten) weiter. Der Weg quert nun unter dem Monte Varagna und dem Monte di Nago durch und leitet über eine Ebene zur Flanke des Monte Altissimo. Hier durch Latschen die Nordwestflanke hinauf und anschließend nach Osten zum Rifugio Damiano Chiesa. Auf Trittspuren in wenigen Minuten nach Südwesten zum höchsten Punkt. 

Dauer: Aufstieg: 1,5 bis 2 Stunden; Abstieg: gut 1 Stunde. Ca. 600 Hm.

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