KULTUR 4U

Malen, schreiben, reisen – Karin Maria Wieser

Karin Maria Wieser ist Schriftstellerin, Künstlerin und viel in der Welt unterwegs. Die Weltenbürgerin aus Bayern schreibt tolle Geschichten und gestaltet zudem auch noch die Cover ihrer Bücher selbst. Weil ihre Bücher absolut lesenswert sind, möchten wir euch die Autorin hier vorstellen.

Karin Maria Wieser lebte bisher in Kolumbien, Mexiko, Argentinien, auf Sansibar und in Spanien. Zwischendurch hält sie sich – nach einigen Monaten oder Jahren im Ausland – immer wieder gern und auch für längere Zeit in Süddeutschland auf.

Beim Betrachten der Realität richtet sie ihr Augenmerk darauf zu ergründen, warum die Menschen diese so erschaffen, wie sie ihnen letztendlich gegenübersteht. Dem spürt sie in jedem ihrer Bücher und in ihren Texten nach. Ihre Protagonisten sind stets angelehnt an wahre, jedoch zum Schutz deren Identität (meist) fiktionalisierte Personen. Das Besondere an ihren Coverbildern ist, dass sie von ihr selbst gemalt sind. Sie vertritt die Auffassung, verschiedene praktizierte Kunstrichtungen bereichern sich gegenseitig und erweitern dadurch das Spektrum der Schaffenden, wie in ihrem Fall das des Schreibens und des Malens.

Immer nur fast – Ein Buch von Karin Maria Wieser

Nahla tritt mit neunzehn auf der Flucht vor dem Vater ihres wenige Monate alten Sohnes eine Reise nach Ägypten an. Hamza aus Tunesien nähert sich ihr dort. Das ebnet Nahla den Zugang in eine fulminante, ihr bisher unbekannte Wahrnehmungs- und Erlebensbandbreite.

Zurück in Deutschland meint Nahla aus Verantwortung ihrem Sohn gegenüber dessen Vater eine zweite Chance geben zu müssen. Als dieser erneut handgreiflich wird, verlässt sie ihn endgültig. Auch den Kontakt zu Hamza bricht sie ab, vergessen kann sie ihn jedoch nicht. Annähernd drei Jahre nach ihrem ersten Treffen meldet sie sich bei ihm. Hamza lädt sie daraufhin nach Tunesien ein.

Die beginnende Tunesische Revolution – der Auftakt des Arabischen Frühlings – wirft Ende 2010 zunehmend verhängnisvollere Schatten. Nahla wägt ab, ob sie in einem Land bleiben kann, das mutmaßlich auf einen Krieg zu driftet. Als in ihrer nächsten Umgebung Schüsse fallen, sehen sie und Hamza sich gezwungen, eine folgenschwere Entscheidung zu treffen.

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Immer nur fast – Karin Maria Wieser

Wissenswerte Hintergründe zum Buch

Die Autorin lernte die Hauptperson ihres wahren Romans per Zufall auf einem Spielplatz kennen. Ihre wie deren Tochter war zu diesem Zeitpunkt vier Jahre alt. Während sich die Kinder austobten, stellten die beiden Frauen fest, dass sie gerade beide gleichermaßen entwurzelt waren. Das zog sie zueinander. Heute ist sich die Autorin sicher: Das Schicksal muss es so gewollt haben, denn nur so konnte diese buntwilde, reichhaltige Geschichte geschrieben und somit vielen geschenkt werden. Selbst das weichenstellende Kennenlernen auf dem Spielplatz enthält sie den Lesern nicht vor, sondern lässt sie ins Buch mit einfließen.

Was Karin Maria Wieser im Lauf dieses Sommers über das Leben ihrer neu gewonnenen Freundin erfuhr, ist teils unglaublich und teil atemberaubend. Gleichzeitig durfte sie Aufschlussreiches lernen: Über die Rolle und den Alltag der Frauen in Tunesien, gerade im Vergleich zu dem in Deutschland. Das Buch lässt nachfühlen, warum manches, das in der einen Kultur schwer zu erreichen ist, in der anderen oft leicht gelebt werden kann. Das mag kontrovers klingen, doch Seite für Seite eröffnet sich dem Leser der Blick dafür, durch das Eintauchen in sonst verborgene Winkel der fremden Kulturen.

Lucilas halbe Männer – eine Kurzgeschichte

Lucila führt ein buntes Leben, in dem sie sich ihre Wünsche erfüllt und nur auf eines verzichtet: Einen Mann ganz für sich allein. Einen, den sie mit keiner weiteren Frau, oder gar Frauen, zu teilen braucht.

Wer oder was steht der Erfüllung dieses Wunsches im Weg? Spiegelt die Wahl ihrer Männer gar eine unbewusste Überzeugung wider? Sind vielleicht die falschen genau die richtigen, um das herauszufinden?

„Lucilas halbe Männer“ ist eine kleine Geschichte zum großen Rätsel: Warum gerät frau so oft an Männer, mit denen nur ein halbes Glück möglich ist?

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Lucias halbe Männer – Karin Maria Wieser

Gedankenanregende Hintergründe zum Buch

Lucila spaziert durch Portugals Hauptstadt Lissabon und reflektiert dabei über ihre aktuelle Situation: Was bewegt sie dazu, sich auf einen Mann einzulassen, der schon eine Frau hat? Und das sogar wiederholt. Gewiss gibt es dafür diverse Gründe. Einen davon fächert ihre Geschichte auf.

Lucila ist gefangen in einem Schema, in welches sie die Umgebung ihres Aufwachsens gezwängt hat. In diesem ist sie beileibe nicht allein: Allzu vielen Frauen ergeht es ähnlich wie ihr. Das eigene Verständnis für ihre Beweggründe und die daraus folgenden Erkenntnisse ebnen ihr schließlich einen neuen Weg.

Auch diese Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit, die zum Schlüssel für die echte Lucila wurde, um sich aus ihren leidvollen Schema zu befreien. Was den Mann darin dazu verleitet, sich mehr als eine Frau zu suchen, ist eine andere Geschichte und darf ein andermal erzählt werden.

Für Frauen, die Lucila verstehen wollen und für Männer, die Lucila nachvollziehen möchten. Und für alle, die mit Lucila durch Lissabon spazieren und die Stadt durch ihre Augen auf sich wirken lassen möchten.

 

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